GEN Z meldet sich zu Wort
...über Dinge, welche die junge Generation beschäftigen und die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit in diesem Kontext
Lea ist 18 und somit Teil der Generation Z. Während ihres Praktikums haben wir sie gebeten, einen Text zu schreiben. In dem Text erklärt sie, welche Themen sie beschäftigen. Ziel war es, so zu versuchen einen Einblick in die Gedankenwelt ihrer Generation zu erhalten und sie so besser zu verstehen. Leas Text hat uns berührt, weshalb wir uns entschieden haben, ihn zu teilen, um ihm so mehr Reichweite zu geben, in der Hoffnung, diesen wichtigen Gedanken Gehör zu verschaffen.
LONGO Praktikantin Lea hat einen Text aus ihrer Perspektive über ihre Generation geschrieben: die Generation Z.
Die Generation Z wird oft als die Generation der Zukunft bezeichnet und beschreibt junge Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden. Häufig wird diese Generation als Digital Natives bezeichnet, da sie mit digitalen Technologien aufgewachsen sind. Sie sind diejenigen, die die Gesellschaft in den kommenden Jahren prägen und eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Zukunft spielen werden. In diesem Kontext spielt das Thema Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle.
"Die Generation Z ist meiner Meinung nach zum Großteil sehr umweltbewusst und engagiert sich stark für Nachhaltigkeit. Wir sind besorgt, was den Klimawandel betrifft. Die steigenden CO2 - Emissionen und die negativen Auswirkungen, die diese auf unseren Lebensstil und auf den Planeten haben, beunruhigen uns. Wir sind Unternehmen gegenüber skeptisch, wenn sie sich nicht für Nachhaltigkeit engagieren.
Da ich aktuell ein Praktikum in einer Druckerei mache, will ich mehr über die Umweltauswirkungen einer Druckerei wissen.
Die Rolle von Papier
Bereits bei der Herstellung des Produkts Papier wird die Umwelt belastet. Bei meiner Recherche zu Papierverbrauch und dessen Auswirkung auf die Umwelt habe ich herausgefunden, dass man für die Produktion von Papier Holz, Energie und Wasser benötigt. In Deutschland lag der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr 2019, bei ca. 227 kg Papier. Für 1 kg Papier werden ungefähr 2,2kg Holz benötigt, was bedeutet, dass für jede einzelne Person im Durchschnitt ca. 500 kg Holz im Jahr verbraucht werden.
Im Vergleich zu anderen Branchen verfügt die Papierindustrie aber über gute Voraussetzungen im Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit, da Papier, wie ich herausgefunden habe, erneuerbar und kreislauffähig ist.
Papier ist ein Produkt, welches aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird. Außerdem kann es am Ende seiner Lebensdauer recycelt werden. Papier wird aus Holzfasern hergestellt, die 6- bis 7-mal zur Papierherstellung verwendet werden können. Anschließend kann der „Abfall“ zur Erzeugung von Bioenergie genutzt werden. Papier kann somit ein Musterbeispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft sein.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der mich überzeugt hat,ist, dass in Europa die Recyclingquote von Papier über 72 % beträgt und die in der Papierindustrie eingesetzten Brennstoffe zu 60 % nicht-fossilen Ursprungs sind.
Druckereien im Umweltkontext
Obendrein gibt es heutzutage weitere Möglichkeiten nachhaltig zu drucken und glücklicherweise auch Druckereien, für die Umwelt ein wichtiges Thema ist.
Mir persönlich war nicht bewusst, dass Druckereien auch auf die Umwelt achten und versuchen so ökologisch wie möglich zu agieren. Als ich dann angefangen habe, mich auf einigen Webseiten zu erkundigen, habe ich bemerkt, dass Nachhaltigkeit bei vielen Druckereien ein Thema ist.
Es gibt viele Bereiche in denen Druckereien umweltschonend handeln können, um ressourcenschonend zu agieren. Beginnend beim Papier: es gibt viele verschiedenen Arten von Recyclingpapier, Graspapier, Hanfpapier oder auch Apfelpapier. Von den aufgezählten Papieren, war mir nur das Recyclingpapier ein Begriff, weshalb es mich besonders fasziniert hat mehr Informationen auch über andere Papierarten zu finden. Auch bei der Verwendung der Farben und Druckplatten, kann man ökologisch handeln. Mit der Nutzung von mineralölfreien Farben oder chemiefreien Druckplatten hilft man der Umwelt.
Der Kontext in dem sich die Gen Z wiederfindet
Dennoch kümmert es wenige Unternehmen, ob sie ökologisch korrekt handeln oder nicht. Viele nutzen das Thema nur, um in der Öffentlichkeit gut dazustehen und um bei Kunden „positiv“ zu wirken.
Viele Personen aus den Generationen X und Y sehen Umwelt nämlich nicht als Priorität. Sie sind auch nicht diejenigen, die in der Zukunft damit leben müssen. Das ist die Generation Z.
Diese Generation ist in einer Welt geboren, die durch die Auswirkungen des Klimawandels geprägt ist. Sie erleben hautnah, wie extreme Wetterbedingungen, Dürren und Überschwemmungen das Leben vieler Menschen beeinträchtigen. Meine Generation ist sich bewusst, dass unsere Handlungen Auswirkungen auf die Umwelt haben und daher wollen wir einen Teil dazu beitragen, die Welt nachhaltiger zu gestalten.
Das Problem, dass ich heutzutage sehe, ist, dass Personen aus den Generationen X und Y in der Position sind Entscheidungen zu treffen. Sie treffen jedoch oft Entscheidungen gegen die Umwelt.
Als aktuelles Beispiel lässt sich das umstrittenen Willow Project in Alaska nennen. Joe Biden will drei neue Bohrplattformen im Nordwesten Alaskas bauen. Dieses Gebiet ist 93 Millionen Hektar groß und somit die größte unberührte Fläche im Land. Mit dem sogenannten Willow Project sollen täglich bis zu 29 Millionen Liter Öl gefördert werden,in den kommenden 30 Jahren sogar ca. 96 Milliarden Liter Öl. Durch die Ölförderung allein werden schätzungsweise 287 Millionen Tonnen CO² freigesetzt. Ein vermuteter Auslöser für dieses Projekt ist die aktuelle Energiekrise in Europa. Der Bau in Alaska hätte zur Folge, dass viele schon bedrohte Tierarten, wie beispielsweise Eisbären, aussterben und das Ökosystem zusammenbricht.
Auf TikTok und in anderen sozialen Netzwerken wird seit der Entscheidung der US-Regierung unter dem Hashtag #StopWillow gegen die Entscheidung protestiert. Diese Proteste gehen hauptsächlich von der Generation Z aus, da die Folgen dieses Projektes unsere Zukunft und auch die unserer Kinder stark beeinflussen könnten.
Zugegeben, es gibt auch viele Menschen aus den Generationen X und Y, die sich für Umweltthemen interessieren und sich für Nachhaltigkeit einsetzen. Es ist meiner Meinung nach wichtig zu betonen, dass nicht das Alter einer Person, sondern ihre individuellen Einstellungen darüber entscheiden, wie sehr sie sich für Umweltfragen interessieren.
Die Generation Z hat den Vorteil, dass sie digital sehr erfahren ist und die sozialen Medien und Online-Plattformen nutzen kann, um sich über verschiedene Themen, wie eben auch Nachhaltigkeit, zu informieren und ihre Meinung zu teilen. Da die Generationen X und Y auf online Plattformen geringer vertreten sind, haben sie weniger Informationen zu diesem Thema, als meine Generation.
Die Generation Z ist eine treibende Kraft im Bereich Nachhaltigkeit und wird in der kommenden Zeit eine wichtige Rolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft spielen.
Was will die Generation Z?
Wir fordern von Unternehmen und Regierungen ebenfalls nachhaltiger zu handeln zu denken.
Wir setzen uns für einen Wandel hin zu einer grünen Wirtschaft ein. Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen und Regierungen auf unsere Bedürfnisse und Forderungen eingehen, um die Ziele der Nachhaltigkeit zu erreichen.
Es ist mir wichtig zu berücksichtigen, dass es viele Gründe geben kann, warum Menschen, aller Altersklassen, sich nicht für Umweltthemen engagieren. Zum Beispiel könnten Menschen überfordert sein von der Komplexität der Probleme und dem Gefühl, dass ihre Bemühungen als Einzelpersonen nicht ausreichen, um einen Unterschied zu machen. Es kann auch sein, dass andere Themen für sie im Moment dringlicher sind.
Trotzdem hilft jeder kleine Schritt für die Umwelt, sie auch nur ein kleines Stück besser zu machen.
Wir müssen als Gesellschaft weiter daran arbeiten Umweltbewusstsein zu fördern und den Zusammenhang zwischen unseren individuellen Handlungen und der Gesundheit unseres Planeten zu verstehen.
Indem wir umweltfreundliche Verhaltensweisen fördern, können wir dazu beitragen, dass mehr Menschen sich engagieren und wir unsren Planeten retten können."